Montag, Oktober 16, 2006

Reaktionskette 2

Folgende Situation:

Die Patientin hat Bauchschmerzen, gar fürchterliche Blähungen (Waldbewohner der Gegend wundern sich über häufigen Donner ohne Blitz und Regen) und seit Jahren Durchfall.

Folgende Vorgeschichte:

Die Patientin ist nicht mehr die jüngste (76), zwar sehr rüstig, wandert täglich ne Stunde einmal die Woche auch bis zu sechs Stunden, aber "alte Leute" haben ja öfter mal Durchfall.

Ergibt diese Reaktionskette:
Patientin geht mit konkreten Magenschmerzen zum Arzt. Beim Ultraschall kommt die Maus vom Magen ab und "hups" entdeckt einen Tumor an der Niere. Die sofortige Untersuchung ergibt bösartigen Nierentumor, diese wird mitsamt der Niere entfernt und der Magen ist geblähter denn je.
Die Tochter glaubt an Osteopathie. Sie schickt der Mutter eine ausgebildete Osteopathin ins Krankenhaus. Sie behandelt Mama am Bauch und rät dringend zur Magenuntersuchung ...
(sie sieht sogar einen Zusammenhang zwischen nicht funktionierender Verdauung und gestörter Niere, aus Gründen der Dehydrierung, wie auch immer)
Also wieder der Magen, Gott sei Dank ist die linke Niere heil, es wird auch sonst nichts schlimmes gefunden.
Aber die Magenschleimhaut ist entzündet.

Seither muss Mama jeden Tag eine dicke rosarote Pille und zwei kleinere orangefarbene gegen die Nebenwirkungen der rosaroten schlucken.
Die Osteopathin ist damit beschäftigt, die Nebenwirkungen von beiden Medikamenten und die Verdauung in den Griff zu bekommen.

Mama ist wieder fröhlich. Ihr gehts gut.

Soll noch einer sagen, dass sich Schulmedizin und alternative Heilverfahren ausschliessen ...

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